Morbus what?

Es ist als würde man merken, wie die warmen Sommernächte langsam immer weniger werden. Die Sonnenstrahlen die Nächte nicht mehr warm halten ...

Es ist als würde man merken, wie die warmen Sommernächte langsam immer weniger werden. Die Sonnenstrahlen die Nächte nicht mehr warm halten können. Als würde schleichend etwas Platz im Alltag nehmen, was du noch nicht erwartet hast oder für das du zumindest noch nicht bereit bist.

Etwa so habe ich mich gefühlt, nachdem ich nach zwei Jahren ohne klare Antwort, mit vielen Bauchkrämpfe und Tagesmüdigkeiten, endlich eine klare Diagnose erhalten habe: Morbus Crohn. Vor zwei Jahren habe ich diese Krankheit bereits einmal diagnostiziert bekommen. Nach einem langen hin- und her zwischen Ärzten und Krankenhausbesuchen, habe ich meine Therapie erhalten und innerhalb von Monaten wieder aufgehört. Danach war Funkstille, von all meinen Ärzten. Als hätte der Wind in den Herbsttagen entschieden, sich zurückzuziehen. Aber wie Nebel hat diese Krankheit über diese Jahre in meinem inneren etwas verborgen und mir nur ab und an ein Zeichen gegeben, dass irgendetwas trotzdem nicht vollkommen okay ist. Vielleicht war es dumm und naiv von mir, zu glauben dass man fast vollkommen geheilt werden kann... aber mal ehrlich, ich war 16 Jahre jung und habe meinen Ärzten eben vertraut.

Durch Unterstützung meiner Familie habe ich mich entschieden, noch einmal das Gespräch mit meinem Hausarzt aufzusuchen und mich an einen anderen Spezialisten überweisen zu lassen. Ich wollte endlich denn Überblick haben. Danach habe ich mich übrigens entschieden komplett alle Ärzte zu wechseln und bin jetzt mit Haus- und Darmarzt sehr zufrieden.

Nach dieser ganzen Zeit wurde mir noch einmal Morbus Crohn prognostiziert. Die Entzündung war übrigens keinesfalls okay. Weswegen ich jetzt noch einmal eine Therapie begonnen habe und danach eine weitere Untersuchung per MRI erhalte. Es ist traurig zu erfahren, dass man seinem Arzt heutzutage nicht mehr komplett vertrauen kann. Nicht jeder ist so, dass ist mir heute auch klar. Aber das man zwischen den ganzen Schmerzen noch die Entscheidungen von Ärzten überdenken muss, ist einfach nur schrecklich...

Es ist wie es ist. Obwohl ich die Diagnose ein zweites Mal erhalten habe, wird es dadurch trotzdem nicht leichter. Wären da nur nicht die ganzen blöden Gedanken, welche einen fast zum Verzweifeln bringen.

Genau wie jede 18 jährige habe ich Träume und Hoffnungen, welche ich mir durch Morbus Crohn nicht verderben lassen möchte. Es ist mein Körper und wenn ich ihn liebe, mit all den ganzen Medikamenten, Bauchkrämpfe und strengen Phasen, glaube ich fest daran, dass wir wieder im Einklang durch den Tag gehen können.

Ich umarme alle die ebenfalls an einer chronischen Darmkrankheit leiden und alle die hier sind, weil sie diese Krankheit verstehen wollen. Denn das ist es, was ich mir zumindest wünsche. Verstanden zu werden und mich nicht verstecken zu müssen! ♥

Nur das Beste!
Pascale

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